ARGENTINIEN: ANDENÜBERQUERUNG PORTILLO ARGENTINO, PORTILLO PIQUENAS, CAJON DEL MAIPO
Empfohlen von Ragna Krückels, Berg- und Skiführerin und deuter Athletin
Dauer: ca. 6 - 8 Tage (+1 Tag Besteigung Cerro Punta Negra oder + 4 Tage Besteigung Pircas)
Startpunkt: El Manzano Historico, Provinz Mendoza, Argentinien
Ziel: Embalse el Yeso/Cajon del Maipo, Chile
HÖHENMETER: max. Höhe 4.380 m (5.400 m bei Besteigung Pircas)
Was dich erwartet
Die Abgeschiedenheit dieser Tour ist nur etwas für echte Abenteurer. Neben der herausfordernden Logistik stellt vor allem die Wegfindung hohe Anforderungen an gutes Gespür für Gelände und Himmelsrichtung. Dafür werden die körperlichen Strapazen mit der Schönheit unberührter Natur und beeindruckenden Gipfeln belohnt.
DER TREK Im DETAIL
Dieser Trek hat eine lange Geschichte. Er wurde von General San Martin und seinen Truppen vor über 200 Jahren bei der Befreiung Chiles von der spanischen Herrschaft benutzt. Sie kamen von der chilenischen Seite, durchritten den Portillo Argentino und gelangten so in die Region Mendoza. Dort ruhte sich der General unter einem Apfelbaum in El Manzano Historico aus – daher rührt der Name der Ortschaft - und schlug dann die Spanier im Unabhängigkeitskrieg. Und auch heute noch kann der Trek zu Pferd oder zu Fuß begangen werden. Jedoch ist diese Tour nur für diejenigen geeignet, die ein echtes Abenteuer suchen, denn die Abgeschiedenheit des Treks stellt hohe Anforderungen an Logistik und eigene Navigations- bzw. Orientierungsfähigkeit.
Nach dem Start in El Manzano Historico geht es zu Fuß oder, für erfahrene Reiter, auf dem Pferderücken Richtung Refugio Alferez Portinari, um dort die zeitaufwendigen Grenzmodalitäten auf 2520 m zu erledigen. Weitere vier Stunden und 11 km später erreicht man dann den Stützpunkt der ersten Nacht, das Refugio Antonio Scaravelli. Von hier aus kann der Cerro Punta Negra, ein 4346 m hoher einsamer Andengipfel, in einem Tag bestiegen werden. Oder der Gipfel des Picas (5400 m). Für diese Tour braucht man allerdings 4 weitere Tage, da man erst einmal in das Nachbartal Cajon de Arenales wandern und von dort aufsteigen muss. Und auch der Abstieg und die Rückkehr zum Refugio Scaravelli nehmen einige Zeit in Anspruch.
Weiter geht es zum Campomento Yaretas, an dem nur die Wanderer ihr Zelt aufschlagen, um für den nächsten Tag auszuruhen. Zu Pferd ist dieser Stopp nicht notwendig. Die nächste Etappe führt auf kaum markierten Wegspuren über die Portillo Argentino (4380 m) hinab ins saftig grüne Tunyan Tal, wo man sich im Refugio Real de la Cruz erholen kann. Am nächsten Tag folgt man dem Fluss Richtung Real Contreras (hier kann die Hütte genutzt werden) oder schafft es in einem langen Marsch bis zu den Termas del Plomo auf chilenischer Seite. Dort kann man sich im lauwarmen Wasser der natürlichen Pools von der langen Etappe erholen. Ein letzter Tagesmarsch führt über das Valle del Yeso nach Embalse el Yeso zum Stausee Cajon del Maipo, in dessen eisblauem Wasser sich die vergletscherten Gipfel der Cordillera spiegeln.
Der gesamte Trek ist eine eher unbekannte und damit wenig begangene Überquerung der Anden. Sie kann zu Fuß oder großteils mit dem Pferd gemacht werden, folgt dem natürlichen Lauf langer Täler, überquert die Anden-Hauptkette und ist daher auch in den Sommermonaten (Dez.-Feb.) mit Schnee bedeckt. Wer keine Überschreitung plant, sondern nur auf der argentinischen Seite die zwei Gipfel besteigen möchte, sollte ca. 5 bis 6 Tage einplanen und hat sicher weniger logistische Herausforderungen.
Anreise: Von Mendoza, Argentinien mit öffentlichem Bus nach Tunuyan und El Manzano Historico. Dann mit privater Fahrtmöglichkeit 20 km zum Grenzposten.
MEHR INFO auf andesinfinito.com
Übernachtung & Verpflegung: Auf Campsites und in Selbstversorger-Hütten. Verpflegung für die gesamte Zeit muss vorab in Tunuyan gekauft werden.