Im Juli 1990 machte sich Andi Heckmair mit zwei Freunden und der ersten auf dem  Markt erhältlichen Federgabel von Oberstdorf nach Riva auf. Sein Ziel: Die Alpen mit  dem Bike zu überqueren. Mountainbikes waren neu zu Beginn der 90er, die Alpen  damit zu überqueren kam noch keinem in den Sinn.

„Alle haben meine Idee einer Alpenüberquerung und der dazu passenden Ausrüstung verlacht. Bis auf Centurion.  Und deuter.“ - Andi Heckmair, Transalp-Pionier Heckmairs

Idee war, über alte  Säumerpfade einen möglichst direkten Weg nach Riva am Gardasee zu fahren. Der  Begriff „Transalp“ wurde geboren und mit ihm eine neue Ära im Bikesport. Nach  sieben Tagen erreichten sie ihr Ziel. Die erste Transalp war gefahren. Die Strecke ist  heute immer noch als die „Heckmair-Route“ bekannt. Berichte über die erste  Transalp schlugen in der Biker-Community ein wie eine Bombe. Eine  Alpenüberquerung mit dem Fahrrad ist für jeden Mountainbiker seitdem ein Traum,  den sich viele erfüllen. Die Ur-Transalp, die Heckmair-Route, wird inzwischen jährlich  von über 10.000 Mountainbikern gefahren.

Bei solch extremen Belastungen und  schmalen, sich windenden und steilen Pfaden war Heckmair klar, dass er sich auch  um sein Gepäck Gedanken machen musste. Transporttaschen waren wegen ihrer  Größe und suboptimalen Gewichtsverteilung ausgeschlossen. Wanderrucksäcke  waren zu schwer und klobig. Zu viel Gepäck im ungeeigneten Rucksack machte das  Bergauffahren zur Qual und das Bergabfahren schon einfacher Trails schwierig und  gefährlicher. Die Idee eines Bike-Rucksacks wurde im Zuge der ersten Transalp  geboren. Heckmair machte sich an Entwürfe für einen Rucksack, der es erlauben  würde, lange Strecken auf dem Bike zu sitzen, mit optimaler Lastenverteilung und  gutem Tragekomfort. Zudem sollte er groß genug sein, um die notwendige  Ausrüstung zu fassen, und doch extrem leicht sein. Bernd Kullmann von deuter war  von der Idee überzeugt und so entstand der erste Bike-Rucksack der Welt: der  deuter Bike 1. Er fasste damals 24 Liter, war einfach aufgebaut und leicht und hatte  bereits ein Belüftungssystem für den Rücken.

Zwei Jahre später, 1993, Andi war inzwischen zum festen Berater bei uns geworden  und aus unserer anfänglichen, geschäftlichen Beziehung hatte sich eine  Freundschaft entwickelt. Regelmäßige Besuche in Oberstdorf mit intensiven  Produktdiskussionen waren die logische Konsequenz. Diese verknüpften wir, wann  immer es ging, mit einer schönen Skitour. An einem kalten Januartag hatten wir eine  traumhafte Abfahrt im knietiefen Pulverschnee und erreichten um die  Mittagszeit die kleine Ortschaft Rubi, unweit von Oberstdorf. Kopf und Gedanken  waren von der Superabfahrt euphorisch gestimmt und bevor wir uns an den  Schreibtisch setzten, kehrten wir erst einmal auf ein Weißbier im dortigen Gasthof  ein. Die Bedienung brachte uns einen Bestellblock und eifrig skizzierten wir unsere  Gedanken darauf. Eine Idee ergab die andere und als wir nach einer knappen  Stunde das Wirtshaus verließen, war der Superbike fertig. Der erfolgreichste  Radrucksack, den wir je gebaut hatten. Der Windlatz, eine Idee von Andi, wurde  später sogar international patentiert.

Zurück in Augsburg wurden die Ideen in der  Musterwerkstatt sofort umgesetzt. Die runden Schnittführungen, damals noch  äußerst ungewöhnlich, waren schwierig und es brauchte einige Versuche, bis das  serienfertige Muster stand. Viele neue Ideen, die heute längst im Radrucksackbau  Standard geworden sind, entstammen den damaligen Kreativausflügen: Reflektoren  auf den Schulterträgern, heute mit eingeprägtem Firmenlogo, dünne Aluschienen in  den Airstripes, damit sich der Rücken perfekt der Körperform des Rucksackträgers  anpasst, und vor allem natürlich die stromlinienförmige Rucksackform, um wenig  Luftwiderstand zu bieten und die Kopffreiheit trotz eines Helmes nicht zu sehr  einzuschränken.

Andi wurde in den Folgejahren zu einem der Mountainbike-Gurus in Deutschland. Die logische Konsequenz im Jahr 2000 war ein dazu passender Rucksack, eben der Trans Alpine, ein weiteres klassisches Masterpiece aus Andis ldeenschmiede.

Für  ambitionierte Transalpfahrer wurde mit dem deuter Trans Alpine ein eigener  Rucksack für lange, harte Touren entwickelt.