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PFAS bzw. PFC – diese Abkürzung kennt mittlerweile so gut wie jeder. Gemeint sind damit nützliche, aber leider auch gesundheits- und umweltschädliche Stoffe: per- und polyfluorierte Chemikalien. Sie werden unter anderem dazu eingesetzt, Outdoor-Bekleidung oder Ausrüstung wie Rucksäcke mit einer unsichtbaren wasser- und schmutzabweisenden Schicht zu versiegeln.
PFC bzw. PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind nützliche, aber leider auch gesundheits- und umweltschädliche Stoffe.
Die beiden Begriffe „PFC“ und „PFAS“ können im Allgemeinen synonym für die große Gruppe industriell hergestellter chemischer Imprägnier-Stoffe gehandelt werden. PFAS sind hauptsächlich menschengemachte Chemikalien und kommen natürlicherweise nicht in der Umwelt vor. Sie werden unter anderem dazu eingesetzt, Outdoor-Bekleidung oder Ausrüstung wie Rucksäcke mit einer unsichtbaren wasser- und schmutzabweisenden Schicht zu versiegeln. Zwar sorgen PFAS für eine besonders gute Imprägnierung, die Kehrseite aber ist, dass sie extrem gesundheitsschädlich und umweltunfreundlich sind.
In der Fachliteratur setzt sich mittlerweile überwiegend die Bezeichnung PFAS durch, weshalb wir auch in unserer Kommunikation PFAS verwenden.
deuter verzichtet in der Produktion seit Mitte 2019 komplett auf PFAS. Denn die Wirkung dieser eigentlich sehr nützlichen Chemikalien ist extrem schädlich für die Umwelt. Behandelte Produkte wie zum Beispiel Bekleidung, Kochgeschirr oder Papierbeschichtungen setzen bei der Produktion, beim Gebrauch und bei der Entsorgung per- und polyfluorierte Partikel frei. Gelangen sie einmal in die Umwelt, verbreiten sich durch Wind und Wasser schnell und weit in der Natur. In der Forschung wurden PFAS-Chemikalien selbst in entlegenen Gebieten des Himalayas und der Antarktis nachgewiesen. Im Boden und Trinkwasser genauso wie im Blut oder in der Muttermilch von Menschen und Tieren, sogar im Körper arktischer Eisbären. Da sie besonders langlebig sind und nicht-rückholbar reichern sie sich fortwährend weiter an. Deshalb werden sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet.
Als Outdoor-Sportler liegt uns die Schönheit und Unversehrtheit der Natur am Herzen. Deshalb sollten wir auf deren Schutz achten und Produkte wählen, die mit einer natürlichen, umweltverträglichen Imprägnierung behandelt sind.
Wir verzichten zwar in der gesamten Produktion auf die Verwendung von PFAS, können aber nicht gänzlich sicherstellen, dass per- und polyfluorierte Partikel durch andere äußere – nicht zu kontrollierende – Einflüsse auf unseren Produkten landen. PFAS sind bereits in unser Ökosystem gelangt und nahezu überall (ja, auch in der Luft) zu finden. Demnach können wir nicht ausschließen, dass sich PFAS zum Beispiel durch den Kontakt mit Maschinen, Luft oder Menschen, in winzigen Mengen auf unseren Produkten befinden. Deshalb wäre die Formulierung PFAS-frei nichtzutreffend.
Dass wir seit Mitte 2019 auf PFAS verzichten können, ist dank einer umweltfreundlichen, biologisch abbaubaren Imprägnierung möglich. Sie weist Wasser, Kaffee und weitere gängige Flüssigkeiten effektiv ab und eignet sich ideal für leistungsstarke Outdoor- und Oberbekleidungsstoffe. Das neue Finish besteht zu 60 % aus nachwachsenden Rohstoffen, die aus verschiedenen pflanzlichen, nicht gentechnisch veränderten Quellen stammen. Dabei kommen keine pflanzlichen Bestandteile aus der Nahrungsmittelgewinnung zum Einsatz. Damit ist unsere Alternative zu PFAS konform mit den Regulierungen der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) und ist bluesign® approved.
Im Zuge der von Greenpeace 2013 gestarteten „Detox“ Kampagne hat in der Outdoor Branche ein Umdenken stattgefunden. Auch bei deuter. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative zu PFAS. Wir standen in engem Kontakt mit Herstellern von Imprägnierungen und starteten verschiedene Testreihen. Nachdem wir eine Beschichtung ohne PFAS speziell für unsere Produkte gefunden hatten, brachten wir nach der Umstellung der Produktionsprozesse und der Schulung von Herstellern 2017 schrittweise erste Produkte auf den Markt. Letztendlich konnten wir 2019 auf alle eingesetzten Materialien skalieren und weiterhin die bewährte deuter Qualität gewährleisten. Mittlerweile sind auch die Stoffhersteller mit den Alternativen vertraut und die Qualität der Materialien ist konstant hoch.
Allerdings sind Alternativen zu PFAS noch immer teurer als die herkömmlichen Imprägnierungen mit fluorierten Chemikalien: Bezieht man jedoch die Kosten für die Umwelteinflüsse in diese Rechnung ein, kann die Entscheidung nur gegen die Verwendung von PFAS ausfallen.
Unsere Corporate Responsibility Manager Anna und Marco informieren dich über die Bedeutung von PFAS und existierende Alternativen.
Aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften kommen PFAS in zahlreichen Alltagsprodukten zum Einsatz. Zum Beispiel:
Gelangen PFAS einmal in die Umwelt, sind sie – je nach Kettenlänge – mehr oder weniger mobil und werden über Grund- und Oberflächenwasser global verteilt. Zudem sind diese Verbindungen persistent, nur teilweise degradierbar und bioakkumulativ. Sie sind schwer abbaubar und reichern sich in Organismen an. Sogar in entlegenen Gebieten wie der Arktis und den dort lebenden Tieren werden diese Verbindungen gefunden. In der Landwirtschaft wird beispielsweise Klärschlamm, in dem sich PFAS befinden können, häufig als Bodenverbesserer benutzt. Das stellt u.a. einen möglichen Weg dar, wie die Chemikalien über die Umwelt in das Grundwasser gelangen.
Der Mensch nimmt PFAS hauptsächlich über die Nahrung oder über verunreinigtes Trinkwasser auf. Auch erhöhte Konzentrationen von PFAS in der Innenraumluft, beispielsweise durch Teppiche mit schmutzabweisender Funktion, tragen zur PFAS-Belastung des Menschen bei. Bei vielen Lebewesen wirken sich PFAS auf das Hormonsystem und die Fortpflanzung aus. Manche PFAS haben in erhöhten Konzentrationen krebserregende Eigenschaften und sind deshalb gesetzlich reglementiert. Und damit nicht genug, denn PFAS können kaum abgebaut werden und bleiben deswegen in Mensch, Tier und Natur bestehen.
Unsere Rucksäcke sind trotz des Verzichts auf PFAS ähnlich wasser- und schmutzabweisend wie zuvor. Allerdings sind fetthaltige Substanzen davon ausgeschlossen – diese Eigenschaft bieten aktuell nur PFC. Nach intensivem Gebrauch solltest du dein Produkt nach Anleitung reinigen und die Imprägnierung erneuern, damit es sich bei Regen nicht mit Wasser vollsaugt. Dafür gibt es im Handel PFAS-freie Imprägniermittel. Mit einer Regenhülle kannst du deinen Rucksack zusätzlich schützen.
Der Verzicht auf PFAS muss weltweit in allen Industrien weiter mit großen Schritten vorangetrieben werden. Die Zeit der Pionierleistungen für eine solche Umstellung ist vorüber. Die Ausrede, es gäbe keine Alternativen, gilt nicht mehr. Dies ist auch aus Gesichtspunkten der Gesundheit und Sicherheit des Personals bei der Herstellung der Chemikalien und deren Einsatz zwingend notwendig. Du selbst kannst beim Kauf neuer Produkte darauf achten, dass diese ohne PFAS hergestellt wurden.
Mittelfristig werden wir die PU-Beschichtungen auf unseren Stoffen mit einer umweltfreundlicheren Alternative aufbringen. Derzeit kommen dabei noch Lösungsmittel zum Einsatz. Allerdings testen wir bereits heute wasserbasierte Lösungen für Polyurethanbeschichtungen – was bisher noch recht schwierig ist, in Kombination mit unserer umweltfreundlichen Imprägnierung. Die Haltbarkeit dieser PU-Beschichtung ist ebenfalls noch nicht vergleichbar mit lösungsmittelbasierten Beschichtungen.
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